Die Einnahme von Jod-Tabletten ist auch in der Stillzeit wichtig

Tabletten
Jod-Supplemente für die Stillzeit (© Solomiya Trylovska)

Während die meisten schwangeren Frauen Folsäure, Jod und evtl. Eisen-Präparate einnehmen, ist es den wenigsten Müttern bewusst, dass insbesondere Jod-Tabletten auch in der Stillzeit weiter genommen werden sollten. Der Bedarf an Jod liegt in der Stillzeit sogar noch höher als während der Schwangerschaft: Während in der Schwangerschaft 230 μg Jod /Tag empfohlen werden, brauchen stillende Mütter etwa 30 μg mehr, also 260 μg am Tag. Zurzeit empfehlen Experten für stillende Mütter die zusätzliche Einnahme von 100(-150) μg Jod /Tag.

In Deutschland enthalten Wasser und Böden nur in geringen Mengen Jod, daher sind auch unsere Lebensmittel vergleichsweise jodarm. Durch die Verwendung von Jodsalz in privaten Haushalten und auch in industriell verarbeiteten Lebensmitteln hat sich die Jodversorgung der Bevölkerung zwar erhöht, der Bedarf in der Schwangerschaft und der Stillzeit wird in der Regel trotzdem nicht ausreichend gedeckt. Ist die schwangere oder stillende Frau über längere Zeit mit Jod unterversorgt, kann die Schilddrüse nicht genug Hormone bilden und es entstehen schwerwiegende gesundheitliche Störungen sowohl bei der Mutter als auch beim Kind. Der Jodmangel der Mutter führt auch zu jodarmer Muttermilch, was wiederum zu Entwicklungsstörungen beim Kind führt. Jodmangelerkrankungen sind in Deutschland weit verbreitet.

Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollte die Jodsupplementation mit der betreuenden Gynäkologin oder Hausärztin abgesprochen werden. Sie untersucht die Schilddrüsenfunktion, erhebt, wie sich die Mutter ernährt, welches Salz sie benutzt und welche Nahrungsergänzungspräparate sie bereits nimmt. Die Jodsupplementierung sollte bis zum Ende der Stillzeit fortgesetzt werden.

Quelle: http://www.bfr.bund.de/cm/350/jod-folat-folsaeure-und-schwangerschaft.pdf

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