Blutungen aus der Brust in der Stillzeit

Bluttropfen
Bluttropfen (Symbolbild © Teerawut Masawat)

Bei blutigen Sekretionen aus der Brust verfärbt sich die Milch rot, rosa oder braun.

Blutungen können eine Folge von wunden Brustwarzen sein.

Eine schmerzlose Blutung kann bei Frauen mit besonderen Brustwarzenformen durch Tragen eines Brustwarzenformers ausgelöst werden.

Manche Frauen haben eine Veranlagung zu Gefäßrupturen. Diese können bei präpartaler Kolostrumgewinnung (also bei Milchgewinnung in der Schwangerschaft) und in den ersten 2–5 Tagen nach der Geburt auftreten („rusty pipe syndrome“ / „Rostige Leitung“-Snydrom) und hören ohne jegliche Maßnahme von allein auf. Ansonsten gibt es keine weiteren Beschwerden. Es kann ohne Bedenken gestillt werden.

Auch Ödeme beim initialen Milcheinschuss können Blutungen verursachen.

Gewisse gutartige Veränderungen in der Brust, so genannte intraduktale Papilloma, können zu hellroten Blutungen führen. Intraduktale Papilloma sind kleine, gutartige, warzenähnliche Neubildungen, welche an der Wand eines Milchgangs wachsen. Normalerweise sind sie nicht tastbar. Sie können mit leichten Schmerzen verbunden oder auch vollkommen schmerzfrei sein. Die Blutung hört in der Regel ohne jegliche Behandlung von allein auf. Ein Papillom kann sich von alleine zurückbilden oder es kann chirurgisch entfernt werden. Hält die Blutung längere Zeit an, kann eine ärztliche Abklärung angebracht sein.

In sehr seltenen Fällen werden Blutungen durch Brustkrebs verursacht. Diese treten in der Regel nur einseitig auf.

Das Baby kann bedenkenlos weiter an der Brust trinken. Es kann vorkommen, dass das Baby Blut spuckt, dies ist jedoch nicht schädlich.

 

Quellen:

  • Wambach K, Riordan J: Breastfeeding and Human Lactation. 2016, 5. Aufl., S. 345–346.
  • Scheele M: Stillen bei Erkrankungen der Mutter aus frauenärztlicher Sicht. Stillen und Muttermilchernährung: Grundlagen, Erfahrungen und Empfehlungen. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2001.

 


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